Quarantäne ist eine starke Herausforderung, die Studenten und Dozenten der DHBW Mosbach bereitwillig angenommen haben. Seit dem 16. März finden keine Präsenzveranstaltungen an der Hochschule statt, die Studenten bereiten sich auf die im Mai kommenden Prüfungen vor, indem sie sich das Lernmaterial selbst beibringen. Damit das Selbststudium produktiv ist, stehen die Dozenten uns für jede Frage zur Verfügung, und halten manche Vorlesungen online. In meinem Kurs wurde solche in Rhetorik und Java organisiert.
Rhetorik mit Sascha Klein, dem Business-Coach aus Berlin, war kein passives Zuhören, sondern eine interaktive Arbeit, an der ich mit großer Begeisterung teilgenommen habe. Es zeigt sich, dass die Gruppenarbeit und Präsentationen auch erfolgreich sein können, wenn die Teilnehmer nicht in einem Raum sitzen. Damit wir in Rhetorik wirklich üben konnten, gab uns unser Dozent verschiedene Aufgaben, die Verbesserung unserer rhetorischen Fähigkeit erzielen sollten. Eine davon war Videopräsentation. Es hat sich so angefühlt, als hätte man in echt eine Rede vor dem Publikum gehalten.
Java-Vorlesungen via Discord erinnern mich an Java-Tutorials, die Studenten als zusätzliches Übungsmaterial oft benutzen. Ich muss aber zugeben, dass es mit dem Dozenten viel besser läuft. Ich brauche nicht mehr nach Erklärungen im Internet zu suchen, wenn ich etwas im Code nicht verstehe. Alle Kleinigkeiten werden zusammen besprochen und mögliche Fälle werden ausprobiert.
Meiner Meinung nach sind Online-Vorlesungen ein guter und zum Glück umsetzbarer Ausweg aus der heutigen Situation. Aber ich schätze sie nicht als langfristig möglich ein, die Präsenzveranstaltungen an der DHBW können dadurch nicht komplett ersetzt werden. Nicht alle Dozenten sind dazu bereit, ihre Fächer auf solche Art und Weise zu unterrichten. Der größte Teil vom Lernstoff (z. B. Mathematik, Kosten- und Leistungsrechnung, …) bleibt für das Selbststudium. Obwohl der Lernprozess zu Hause entspannter ist, würde ich lieber zur DHBW gehen. Es ist viel bequemer, den Dozenten und meine Kommilitonen direkt anzusprechen, wenn mir etwas unklar ist, als zuerst ein Kapitel im Skript zu bearbeiten und danach schon mehrere Fragen zu stellen. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass die Kommunikation von Angesicht zu Angesicht die Arbeitsproduktivität steigert.
Ich hoffe, dass der gewohnte Alltag bald wieder da ist, und freue mich auf die Vorlesungen an der DHBW!