Studierende im fünften Semester des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen – wie ich – können sich in das Wahlfach „Internationales technisches Vertriebsprojekt“ einschreiben. Im ersten Teil dieses alljährlichen Events besuchen ca. 20 Studierende der französischen Partnerhochschule der DHBW „Ecole La Mache“ aus Lyon für fünf Tage den Campus Bad Mergentheim, um zusammen mit den Wahlfach Teilnehmern ein Vertriebsprojekt zu bearbeiten. Im zweiten, ebenso fünf tägigem, Teil des Wahlfachs begeben sich die deutschen Studierenden anschließend an die Hochschule in Frankreich.
Das diesjährige Projekt umfasste die Ausstattung einer fiktiven Hotelkette in Lyon mit jeglichem Equipment zum Waschen von Bettwäsche: Zu Beginn der Projektwoche befassten wir uns in Gruppen von jeweils fünf Teilnehmern erst einmal mit der Ermittlung des Wäscheaufkommens des Kunden und nahmen Anforderungen in einem ersten Kundengespräch auf. In den nachfolgenden Schritten bekamen wir die Aufgabe, dem Kunden anhand seiner Anforderungen eine komplette Waschküche einzurichten, sodass alle, mit Bettwäsche verbundenen Arbeitsschritten, von den Angestellten der Hotelkette getätigt werden können. Darunter fallen unter anderem die Ermittlung der Anzahl der benötigten Arbeiter, die Anzahl an Waschmaschinen und deren Größe, sowie benötigte Trocken- und Bügelgeräte. Kundenanforderungen wie Qualität und Umwelteinflüsse spielten bei der Auswahl der Geräte eine wichtige Rolle.
Innerhalb unserer Arbeitsgruppen konnten wir einzelne Aufgaben selbst verteilen: Ich übernahm beispielsweise die Aufgabe die Waschküche in einem CAD Programm zu modellieren und anschließend in die MS HoloLens – eine Augmented Reality Brille zur Darstellung von Hologrammen im realen dreidimensionalen Raum – zu laden. So konnte sich der Kunde in seiner zukünftigen Waschküche bewegen und räumliche Änderungen einbringen, sodass sie von uns umgesetzt werden konnten. Andere Aufgaben waren beispielsweise die Berechnung von Leistungsparametern um –die den Kundenwünschen – entsprechenden Geräte auszuwählen, oder die Gestaltung eines Kaufvertrags.
Neben den Projektaufgaben an sich gab es für deutsche und französische Studierende viele Gelegenheiten Freundschaften zu knüpfen und sich besser kennen zu lernen, unter anderem während eines gemeinsamen Ausflugs nach Würzburg oder mehreren gemeinsamen Abendessen.
Zusammenfassend konnte ich in der Projektwoche einige positive Erfahrungen sammeln. Allem voran konnte ich meine Sprachkenntnisse deutlich verbessern. Das Verhandlungstraining, die Kundentermine und die internationale Zusammenarbeit in Englisch haben mir dabei sehr geholfen. Ich freue mich auf den zweiten Teil des Wahlfachs, bei dem ich im April 2020 die Hochschule in Lyon für fünf Tage besuchen werde.