Der zweite Arbeitstag begann wie auch der Erste. Zuerst ein gemeinsames Frühstück, dann der Weg zur Schule. Da jeder noch seine Aufgaben von gestern kannte, begannen wir sogleich mit der Arbeit. Das hatte zur Folge, dass sich zum einen die Datenbank langsam mit Fragen für das Spiel füllte, zum anderen machte das Spiel an sich gute Fortschritte. Unsere Schaffensfreude wurde nur von dem Mittagessen und einer technisch bedingten Zwangspause, die durch das überlastete WLAN verursacht wurde, unterbrochen. Das hielt uns aber nicht davon ab mit Elan weiter zu arbeiten.
Am frühen Nachmittag machten wir uns dann auf den Weg zum Softwarehaus “Red Hat”, das uns durch seine jahrelange Arbeit im Bereich Open Source einiges zu diesem Thema weitergeben kann. Was wir dort erfuhren, beschränkte sich jedoch nicht nur auf die klassische Beziehung zwischen Open Source und Software, sondern die Präsentation beinhaltete auch Informationen zu Open Source im Bereich Hardware und sogar der Medizin. Bei letzterem können Patienten ihren gesundheitlichen Zustand teilen, um auch Meinungen von anderen Ärzten oder auch Patienten mit ähnlichen Krankheiten zu erhalten.
Nach diesem informationsreichen Vortrag kamen wir dann zum sportlichen Teil der Woche, denn wer Abends immer gut Essen geht muss sich auch mal ein bisschen bewegen.
Das hieß dann für uns Indoor Paintball. Allerdings ohne Farbe, da das in Tschechien nur im Freien erlaubt ist. Das bedeutete dann für uns, dass wir mit Gummibällen beschossen wurden. Also wurde Paintball für uns im Prinzip nur noch zu Painball, da diese Art von Geschossen nochmal einiges an zusätzlichem Schmerz mitbrachte.
Gespielt wurde nun in zwei Mannschaften, in diesem Fall ganz klassisch Deutschland gegen Tschechien, ausgerüstet mit Masken, tarnfarbenen Overalls, Markierern und für die etwas Ängstlichen unter uns auch eine Schutzweste. Das Spielfeld erstreckte sich über zwei Stockwerke, die wir jedoch nur in der letzten Runde gleichzeitig bespielten. Jedes Team startete auf einer Seite des Spielfeldes, auch Basis genannt, und hatte die Aufgabe in die gegnerische Basis einzudringen, um einen Knopf zu drücken, der die Runde dann für das eigene Team entschied.
Das Ergebnis wollen wir an dieser Stelle auch nicht verschweigen, das deutsche Team ging glorreich mit 1 zu 4 unter. Ob das nun daran lag, dass unsere tschechischen Freunde das schon mal gemacht hatten, sie einfach taktischer vorgingen oder einfach nur Glück hatten, werden wir wohl nie erfahren. Für alle Teilnehmer ging es jedoch nicht zu schlimm aus. Die meisten hatten zwar am Ende ein paar blaue Flecken, doch brauchten wir keinen Krankenwagen oder Arzt.
Als wir dann nach einer kurzen Nachbesprechung bei der jeder von seinen Treffern, egal ob ausgeteilt oder eingesteckt, erzählte, auseinander gingen, verabredeten wir uns dann noch für den späteren Abend in der Innenstadt.
Nach einem kurzen Aufenthalt im Hotel und einer wohltuenden Dusche, ging der größte Teil der deutschen Delegation in einer Pizzeria essen. Diese bot als Spezialität eine Pizza mit 55 cm Durchmesser an. Das ist ungefähr ein viertel Quadratmeter. Zum Vergleich, ein handelsübliches Backblech hat ein bisschen mehr als die Hälfte davon. Also genau das richtige für uns nach diesem anstrengenden Tag.
Die nette Kellnerin vor Ort hat uns zwar darauf aufmerksam gemacht, dass es sich dabei um eine Familienpizza handelt, aber darauf gehört hat keiner. Selbst als sie dann einen zweiten Tisch als Anbau konnten wir noch nicht glauben, was wir uns hier angetan haben. Erst als die erste Pizza kam und wir realisierten das das mit dem Tisch kein kleiner Spaß war, den sich die Kellnerin erlaubt hatte, wussten wir, dass das eine etwas längere Sitzung wird.
Ich will das “Pizza-Gemetzel” hier nun nicht weiter ausführen. Allerdings werde ich soviel verraten, dass wir nun wissen wie viel extra ein Pizzakarton für die Reste kostet.
Mit vollem Bauch und ein bisschen Reue über diese Untat, trennte sich nun unsere kleine Gruppe auf. Die einen kugelten nun zurück ins Hotel, um ein bisschen Ruhe für die Verdauung zu finden, der mutige Teil begab sich in die Innenstadt, um sich noch auf ein paar Kaltgetränke mit unseren tschechischen Kollegen zu treffen.